Vom Menschen ausgehende Eutrophierung

Die vom Menschen verursachte Eutrophierung, auch anthropogene Eutrophierung genannt, beschreibt den Prozess der Überdüngung von Gewässern durch menschliche Aktivitäten. Im Gegensatz zur natürlichen Eutrophierung, die durch natürliche Vorgänge wie Erosion oder den Eintrag organischer Materialien aus der Umgebung entsteht, wird die anthropogene Eutrophierung durch verschiedene menschliche Handlungen ausgelöst, die zu einem übermäßigen Nährstoffeintrag in Gewässer führen. Die Wesentlichen sind hier Stickstoff und Phosphor. Zu den Hauptursachen zählen:

Landwirtschaft:

• Düngemittel: Der Einsatz von stickstoff- und phosphorhaltigen Düngemitteln auf Feldern führt dazu, dass überschüssige Nährstoffe durch Regen und Bewässerung in nahegelegene Wasserläufe gespült werden.
• Viehzucht: Nährstoffreiche Abfälle aus der Intensivtierhaltung gelangen in die Gewässer.

Abwässer:

• Kommunales Abwasser: Unzureichend behandeltes Haushaltsabwasser enthält Phosphate aus Reinigungsmitteln und organische Stoffe.
• Industrieabwasser: Abwässer aus Fabriken und Unternehmen können Nährstoffe und andere Schadstoffe enthalten.

Siedlungsabfluss:

• Oberflächenabfluss: Regenwasser, das über städtische Gebiete fließt, nimmt Nährstoffe aus Düngemitteln, Tierexkrementen und anderen Quellen auf.

Mangelhafte Kläranlagen:

• Unzureichende Abwasserbehandlung: Kläranlagen, die nicht effizient genug sind, um Nährstoffe aus dem Abwasser zu entfernen.

Bodenabtrag und Erosion:

• Abholzung der Wälder und Bauarbeiten: Aktivitäten, die zur Erosion und zum Abtrag von nährstoffreichem Boden führen, der in Gewässer gespült wird.

Die Auswirkungen der vom Menschen verursachten Eutrophierung sind erheblich und umfassen:

1. Übermäßiges Algenwachstum: Dies kann zu Algenblüten führen, die das Wasser grün färben und die Lichtdurchlässigkeit verringern.
2. Sauerstoffmangel: Die Zersetzung von abgestorbenen Algen durch Bakterien verbraucht Sauerstoff, was zu hypoxischen Bedingungen führt.
3. Verlust der Artenvielfalt: Empfindliche Arten verschwinden oder werden verdrängt, während widerstandsfähigere Arten überleben.
4. Toxische Algenblüten: Einige Algenarten produzieren Giftstoffe, die für Mensch und Tier gefährlich sein können.
5. Verschlechterung der Wasserqualität: Dies wirkt sich auf die Trinkwasserversorgung, die Fischerei und den Tourismus aus.

Maßnahmen zur Reduzierung der anthropogenen Eutrophierung umfassen eine verbesserte Abwasserbehandlung, den Einsatz umweltfreundlicherer landwirtschaftlicher Praktiken, die Schaffung und den Schutz von Pufferzonen sowie die Reduzierung des Einsatzes von Düngemitteln.